Tastsinn, Feinmotorik, Hand-Auge-Koordination, Geschmacks-und Geruchssinn: Limonade und Strohhalmblume
Dem Team von AbenteuerKinderWelt liegt unsere Umwelt natürlich sehr am Herzen und auch für uns ist Müllvermeidung ein großes Thema.
Neulich gab es bei uns leckere Limo - natürlich mit umweltfreundlichem Strohhalm. Was wir mit den letzten Plastikstrohhalmen machen seht ihr weiter unten. Eine ganzheitliche Spielidee von Karin Brugger aus Speyer.
Limo-Rezept
Beim Brauen eurer Limo sind euch keine Grenzen gesetzt. Ihr braucht nur Mineralwasser und Früchte eurer Wahl.
Zutaten
So geht's
Tipp
Daraus kann ein tolles Spiel für den Geschmackssinn werden. Dazu Fotos der Limonadenzutaten auf Karton kleben, immer wieder neue Mischungen anbieten und die Kinder schmecken die Zutaten heraus und legen die entsprechenden Karten zu der Limonade.
Strohhalmblume
Um den letzten, natürlich ausgespülten, Strohhalmen noch einen kleinen Ehrenplatz zu geben, haben wir eine tolle Aktion für die Feinmotorikübung und die Hand-Auge-Koordination.
Strohhalme
So geht's
Die Kinder schneiden nach Herzenslust die Strohhalme klein und lagern sie in einer Box. Dann malen sie die Sonne.
Dazu folgenden Malreim sprechen:
Sonnenkreise
Jetzt werden die Sonnenstrahlen mit den Strohhalmstücken dazu geklebt.
Geruchs- und Geschmackssinn
Gerüche und Geschmäcker umgeben unser tägliches Dasein. Vor allem in der Vorweihnachtszeit. Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen besitzen auch eine besonders ausgeprägte emotionale Komponente. Dies ist dadurch zu erklären, dass zwischen der Riechbahn und dem Limbischen System, das für die emotionale Bewertung der Sinneswahrnehmung im Gehirn verantwortlich ist, eine enge Verbindung besteht. Geruchs- und Geschmackserfahrungen haben eine hohe Tiefen- und Langzeitwirkung. Sie verbinden sich mit Erinnerungen an Erlebnisse, die nach Jahren sofort wieder gegenwärtig werden, wenn ein bestimmter Geruch/Geschmack wahrgenommen wird. (Kindheitserinnerungen)
Wahrnehmungsspiele
Die Kinder begreifen die Welt mit allen ihren Sinnen. Die Haut ist hierbei das größte Sinnesorgan und auch jenes, das zu allererst voll ausgebildet funktioniert. Über die Haut und den Mund (orale Phase) erkunden die Kinder die Welt. Je mehr verschiedene Sinneseindrücke die Kinder in den ersten Jahren über diese Kanäle erfahren, desto besser ausgeprägt ist ihre Sinneswahrnehmung. Hierbei hilft die große Anzahl sensorischer Wahrnehmungsrezeptoren auf der Haut.
Die Kinder bekommen so viele Eindrücke (sehen, hören, riechen, schmecken), aber auch unzählige Reize – sowohl von innen (Muskelspannung, Gleichgewicht) als auch von außen (Berührungen, Arten von Materialien). Im Kontext lernen die Kinder die Schwerkraft kennen, üben die Auge-Hand-Koordination, schulen sowohl Grob-, als auch Feinmotorik und be-greifen die Welt.
Um die Entwicklung der Kinder zu fördern und sie zu unterstützen, diese vielen Eindrücke und Erfahrungen zu integrieren, brauchen die Kinder vor allem Zeit, sich selbst im Umgang mit dem Material oder den Sinnesreizen zu erfahren – denn die Selbstwahrnehmung kommt vor der Fremdwahrnehmung.
Malreime
Dies sind kleine Verse, die die Kinder zum Malen anregen, dabei können inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden, z.B. weihnachtliche. Malgeschichten fördern das sprachliche Bewusstsein der Kinder, sie sind gereimt und kurz. Es ist dabei nicht wichtig, dass sie korrekt umgesetzt werden, es ist allerdings darauf zu achten, dass der Inhalt der Geschichten etwa dem Stand der kindlichen Malentwicklung entspricht. Malreime sollen Spaß machen und sie fördern ganz allgemein die Lust des Kindes am Malen. Und malen gehört ja nun unbedingt zum Kindsein!!! Manche Kinder tun das von sich aus und immerzu… die anderen lassen sich vielleicht ein bisschen locken von den kurzen Reimen und Geschichten.
Etappen der Malentwicklung
Mit ganzem Körpereinsatz sind kleine Kinder beim Malen dabei, bevor sie nach und nach lernen, ihre Bewegungen besser zu kontrollieren. Die Malreime begleiten die Kinder entsprechend ihrer motorischen Entwicklung. Die Malgeschichten verleihen den ersten „Kritzel“bildern Bedeutung und nehmen diese kindliche Ausdruckform ernst. Mit großer Aufmerksamkeit und Konzentration verfolgen die Kleinen die Malgeschichten in den Gruppenstunden und zu Hause. Gerne nutzen sie die Gelegenheit selber zum Stift zu greifen. Nicht selten kommentieren sie auch ihre Malbewegungen: sie singen und plappern dazu. Erst später erschaffen die Kinder erkennbare Bilder. In den ersten Jahren stehen der Spaß und Freude mit dem Stift bleibende Spuren hinterlassen zu können im Vordergrund.
Während des dritten Lebensjahres tritt das bewusste Zeichnen in den Vordergrund. Einfache Elementarformen, wie Kreise, Ovale, Vierecke und Kreuze können vom Kind bewusst gezeichnet werden.
Ziel der Malgeschichten ist es nicht, dass die Kinder am Ende die entstehenden Figuren nachzeichnen können, sondern vielmehr, dass ihr Interesse am Spielen mit dem Stift und am Malen geweckt und gepflegt wird. Gleichzeitig schulen die Malreime ihr Sprachverständnis sowie ihr Sprach- und Rhythmusgefühl. Idealerweise malen Kinder mit kurzen dicken Buntstiften oder Wachsmalstiften, da sie beim Halten von dünnen Stiften noch bis zum Alter von 7 Jahren sehr leicht zu stark verkrampfen. Malen ist von großer Bedeutung für die Entwicklung der Feinmotorik und eine wichtige Möglichkeit, dem inneren Erleben Ausdruck zu verleihen. Würdigen Sie die Kunstwerke der Kinder: Lassen Sie sich von Ihrem Kind etwas über sein Bild erzählen, anerkennen Sie die gelungener Farbauswahl oder schöne Formkombinationen und schaffen Sie Raum für eine Wechselausstellung.
Noch mehr Malreime gibt es in unserem Buch "Krickelkrakel Malspektakel" von Ute Lantelme, Wehrfritz 2010
MeisterWerken
Damit sind allerlei Kreativangebote gemeint, nicht nur, aber auch das klassische Malen und Basteln. Kreativität ist nach unserer Auffassung aber viel mehr als das. Kinder in diesem jungen Alter werden oft zum ersten Mal an die Fülle von Materialien und Werkzeugen herangeführt. Sie erleben ihre Umwelt über die Sinne, sie wollen sich ausprobieren und Spuren hinterlassen. Das können sie beim MeisterWerken mit Finger-, Lebensmittel- oder Cremefarben, aber auch mit Stiften, Pinseln oder Stempel. Kleister, Knete und allerlei andere Materialien können ebenso zum Einsatz kommen. Es muss also nicht immer ein fertiges Produkt entstehen, manchmal geht es einfach ums konkrete Tun, um das Erlebnis, die Erfahrung, das Event.
Ganzheitliches Lernen ist ein wichtiges Schlagwort in der AbenteuerKinderWelt, deshalb wird oft und gerne darauf geachtet, dass Inhalte und Themen der Stunde beim MeisterWerken erneut aufgegriffen werden.
Das MeisterWerken legt auch großen Wert auf die Kommunikation, womit es selbstverständlich den Spracherwerb fördert, den Wortschatz erweitert und Sprechanlässe liefert. Gerade in der Weihnachtszeit gibt es viele Sprechanlässe. Auch die Idee, Familienmitgliedern oder Freunden etwas Selbstgemachtes zu schenken, ist zauberhaft. Ihr Kind erlebt die Freude und den Stolz, wenn das eigene Werk gelobt und beachtet wird und womöglich einen Ehrenplatz an Omas Küchenfenster bekommt. Sie fördern damit auch das Selbstbewusstsein Ihres Kindes.
Fotos: Karin Brugger
Ute Lantelme ist Sprachwissenschaftlerin, Dozentin und die Gründerin von AbenteuerKinderWelt. Sie ist die Ansprechpartnerin für alle Fragen und Projekte rund um AbenteuerKinderWelt. Sie bietet Workshops und Fortbildungen in allen Bildungsbereichen an und ist Autorin mehrerer Bücher.
Noch mehr Ideen zum Spielen finden Sie in unseren Büchern und Elternheften






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