Wahrnehmung - Geruchssinn - MeisterWerken: Bienenwachskerzen selber rollen
Manchmal ist das mit dem Basteln ja so eine Sache ... es fehlt das Material oder die Zeit oder oder....
Mit einem fertigen Bastelset zum Rollen von Bienenwachskerzen haben die kleinen MeisterWerker genauso viel Spaß und die großen Menschen die Zeit zum In-Ruhe-Basteln gewonnen. Fertige Bastelsets dafür gibt es im Handel und auch immer mal wieder bei den Discountern. Je höher der Prozentsatz von echtem Bienenwachs ist, desto intersiver ist der Honigduft.
Material
Vorbereitung
So geht's
Die Dochte werden mit 1 cm Überstand auf die Kerzenbreite gemessen und dann von den Kindern abgeschnitten. Dann werden die Kerzenplatten kurz auf die Heizung gelegt.
Auf der leicht erwärmten Wachsplatte wird der Docht fixiert. Das ist eine knifflige Angelegenheit. Dabei brauchen die Kinder etwas Hilfe. Wenn die Wachsplatte brüchig ist, kann sie mit einem Fön weiter erwärmt werden. Aber kleine Bruchstücke lassen sich auch sehr gut mit der Wärme der Finger wieder fixieren.
Ab diesem Stadium können die Kinder alleine rollen.
Das Ende der Wachsplatte wird mit der Wärme der Finger fest an die Kerze gedrückt und etwas verstrichen (mit Hilfe der Großen).
Und jetzt einen Moment Ruhe einkehren lassen, die Kerze beobachten und den leckeren Honigduft genießen.
Tipp
Je kürzer die Kerzen,desto leichter gelingt den Kinder das Rollen. Am besten werden die Wachsplatten dafür einmal längs geteilt. Typischerweise sind 4 Wachsplatten in einem Set - geteilt können dann schon gleich 8 Kerzen gerollt werden. Da kommen die kleinen MeisterWerker schnell in den Flow. Und sie können viel Menschen beschenken.
MeisterWerken
Damit sind allerlei Kreativangebote gemeint, nicht nur, aber auch das klassische Malen und Basteln. Kreativität ist nach unserer Auffassung aber viel mehr als das. Kinder in diesem jungen Alter werden oft zum ersten Mal an die Fülle von Materialien und Werkzeugen herangeführt. Sie erleben ihre Umwelt über die Sinne, sie wollen sich ausprobieren und Spuren hinterlassen. Das können sie beim MeisterWerken mit Finger-, Lebensmittel- oder Cremefarben, aber auch mit Stiften, Pinseln oder Stempel. Kleister, Knete und allerlei andere Materialien können ebenso zum Einsatz kommen. Es muss also nicht immer ein fertiges Produkt entstehen, manchmal geht es einfach ums konkrete Tun, um das Erlebnis, die Erfahrung, das Event.
Ganzheitliches Lernen ist ein wichtiges Schlagwort in der AbenteuerKinderWelt, deshalb wird oft und gerne darauf geachtet, dass Inhalte und Themen der Stunde beim MeisterWerken erneut aufgegriffen werden.
Das MeisterWerken legt auch großen Wert auf die Kommunikation, womit es selbstverständlich den Spracherwerb fördert, den Wortschatz erweitert und Sprechanlässe liefert. Gerade in der Weihnachtszeit gibt es viele Sprechanlässe. Auch die Idee, Familienmitgliedern oder Freunden etwas Selbstgemachtes zu schenken, ist zauberhaft. Ihr Kind erlebt die Freude und den Stolz, wenn das eigene Werk gelobt und beachtet wird und womöglich einen Ehrenplatz an Omas Küchenfenster bekommt. Sie fördern damit auch das Selbstbewusstsein Ihres Kindes.
Geruchssinn
Gerüche umgeben unser tägliches Dasein. Vor allem in der Vorweihnachtszeit. Geruchswahrnehmungen besitzen auch eine besonders ausgeprägte emotionale Komponente. Dies ist dadurch zu erklären, dass zwischen der Riechbahn und dem Limbischen System, das für die emotionale Bewertung der Sinneswahrnehmung im Gehirn verantwortlich ist, eine enge Verbindung besteht. Geruchserfahrungen haben eine hohe Tiefen- und Langzeitwirkung. Sie verbinden sich mit Erinnerungen an Erlebnisse, die nach Jahren sofort wieder gegenwärtig werden, wenn ein bestimmter Geruch wahrgenommen wird. (Kindheitserinnerungen)
Wahrnehmung
Die Kinder begreifen die Welt mit allen ihren Sinnen. Die Haut ist hierbei das größte Sinnesorgan und auch jenes, das zu allererst voll ausgebildet funktioniert. Über die Haut und den Mund (orale Phase) erkunden die Kinder die Welt. Je mehr verschiedene Sinneseindrücke die Kinder in den ersten Jahren über diese Kanäle erfahren, desto besser ausgeprägt ist ihre Sinneswahrnehmung. Hierbei hilft die große Anzahl sensorischer Wahrnehmungsrezeptoren auf der Haut.
Die Kinder bekommen so viele Eindrücke (sehen, hören, riechen, schmecken), aber auch unzählige Reize – sowohl von innen (Muskelspannung, Gleichgewicht) als auch von außen (Berührungen, Arten von Materialien). Im Kontext lernen die Kinder die Schwerkraft kennen, üben die Auge-Hand-Koordination, schulen sowohl Grob-, als auch Feinmotorik und be-greifen die Welt.
Um die Entwicklung der Kinder zu fördern und sie zu unterstützen, diese vielen Eindrücke und Erfahrungen zu integrieren, brauchen die Kinder vor allem Zeit, sich selbst im Umgang mit dem Material oder den Sinnesreizen zu erfahren – denn die Selbstwahrnehmung kommt vor der Fremdwahrnehmung.
Texte: Ute Lantelme und Tanja Keller
Tanja Keller ist staatlich anerkannte Erzieherin, Früh- und Kindheitspädagogik B.A., AbenteuerKinderWelt-Leiterin seit 2008 und seit 2011 zertifizierte AbenteuerKinderWelt-Multiplikatorin. Sie bietet Fortbildungen, Workshops und Praxiscoaching, sowie eigene Gruppen in Speyer an. Sie ist Ansprechpartnerin für AbenteuerKinderWelt in Rheinland-Pfalz, Südhessen, Baden-Württemberg, Saarland, Nordrhein-Westfalen. Kontakt Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Sie hat folgende Publikationen veröffentlicht.
- Vom Kritzeln zum Meisterwerk, Ute Lantelme mit Tanja Keller, Verlag an der Ruhr
- Lieblingsprojekte für die Krippe, Tanja Keller und Ute Lantelme, Verlag an der Ruhr






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