Feinmotorik, Sprache, Kreativität, Koordination und Rhythmus fördern: Malgeschichte Schneeflocke
Mit weißem Woodystift auf dunklem Grund oder mit Fingerfarbe - wenn es nicht schneien sollte, machen wir uns den Schnee einfach selber. Winterzauber garantiert.
Material
So geht’s
Die Kinder kritzeln zu der mehrmals wiederholten Geschichte.
Die Schneeflocke
©2022 Ute Lantelme
Striche mal ich auf Papier,
die sich kreuzen- da und hier.
Haken mache ich noch dran,
damit die Flocke tanzen kann.
Zuerst malen die Kinder die Striche. Dazu werden die ersten zwei Zeilen der Malgeschichte mehrfach wiederholt. Es macht gar nichts, wenn sich nicht alle Striche kreuzen.
Die Striche werden jetzt mit Haken in Schneeflocken verzaubert. Währenddessen wird Zeile 3 der Malgeschichte mehrmals wiederholt. Das verlangt eine gut entwickelte Feinmotorik und Hand-Auge-Koordination und gelingt älternen Kinder sehr viel leichter. Bei den jüngeren Kindern steht der Prozess des Malens mehr im Vordergrund. Und wenn am Ende lauter weiße Striche und keine Haken auf dem Bild sind, dann war es eine wilde Flockentanzparty und das ist ein wunderbares Ergebnis.
Wir posten regelmäßig neue Malgeschichten auf Instagram und Facebook. Die dazu passenden Videos zum Mitmalen gibt es auch alle auf unserem YouTube-Kanal unter der Playlist MalMontag.
Im Buch Krickelkrakel Malspektakel gibt es viele tolle Malgeschichten. Du kannst es für 9,99 Euro hier bei uns kaufen.
Malreime
Dies sind kleine Verse, die die Kinder zum Malen anregen, dabei können inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden, z.B. weihnachtliche. Malgeschichten fördern das sprachliche Bewusstsein der Kinder, sie sind gereimt und kurz. Es ist dabei nicht wichtig, dass sie korrekt umgesetzt werden, es ist allerdings darauf zu achten, dass der Inhalt der Geschichten etwa dem Stand der kindlichen Malentwicklung entspricht. Malreime sollen Spaß machen und sie fördern ganz allgemein die Lust des Kindes am Malen. Und malen gehört ja nun unbedingt zum Kindsein!!! Manche Kinder tun das von sich aus und immerzu… die anderen lassen sich vielleicht ein bisschen locken von den kurzen Reimen und Geschichten.
Etappen der Malentwicklung
Mit ganzem Körpereinsatz sind kleine Kinder beim Malen dabei, bevor sie nach und nach lernen, ihre Bewegungen besser zu kontrollieren. Die Malreime begleiten die Kinder entsprechend ihrer motorischen Entwicklung. Die Malgeschichten verleihen den ersten „Kritzel“bildern Bedeutung und nehmen diese kindliche Ausdruckform ernst. Mit großer Aufmerksamkeit und Konzentration verfolgen die Kleinen die Malgeschichten in den Gruppenstunden und zu Hause. Gerne nutzen sie die Gelegenheit selber zum Stift zu greifen. Nicht selten kommentieren sie auch ihre Malbewegungen: sie singen und plappern dazu. Erst später erschaffen die Kinder erkennbare Bilder. In den ersten Jahren stehen der Spaß und Freude mit dem Stift bleibende Spuren hinterlassen zu können im Vordergrund.
Während des dritten Lebensjahres tritt das bewusste Zeichnen in den Vordergrund. Einfache Elementarformen, wie Kreise, Ovale, Vierecke und Kreuze können vom Kind bewusst gezeichnet werden.
Ziel der Malgeschichten ist es nicht, dass die Kinder am Ende die entstehenden Figuren nachzeichnen können, sondern vielmehr, dass ihr Interesse am Spielen mit dem Stift und am Malen geweckt und gepflegt wird. Gleichzeitig schulen die Malreime ihr Sprachverständnis sowie ihr Sprach- und Rhythmusgefühl. Idealerweise malen Kinder mit kurzen dicken Buntstiften oder Wachsmalstiften, da sie beim Halten von dünnen Stiften noch bis zum Alter von 7 Jahren sehr leicht zu stark verkrampfen. Malen ist von großer Bedeutung für die Entwicklung der Feinmotorik und eine wichtige Möglichkeit, dem inneren Erleben Ausdruck zu verleihen. Würdigen Sie die Kunstwerke der Kinder: Lassen Sie sich von Ihrem Kind etwas über sein Bild erzählen, anerkennen Sie die gelungener Farbauswahl oder schöne Formkombinationen und schaffen Sie Raum für eine Wechselausstellung.
Noch mehr Malreime gibt es in unserem Buch "Krickelkrakel Malspektakel" von Ute Lantelme, Wehrfritz 2010
MeisterWerken
Damit sind allerlei Kreativangebote gemeint, nicht nur, aber auch das klassische Malen und Basteln. Kreativität ist nach unserer Auffassung aber viel mehr als das. Kinder in diesem jungen Alter werden oft zum ersten Mal an die Fülle von Materialien und Werkzeugen herangeführt. Sie erleben ihre Umwelt über die Sinne, sie wollen sich ausprobieren und Spuren hinterlassen. Das können sie beim MeisterWerken mit Finger-, Lebensmittel- oder Cremefarben, aber auch mit Stiften, Pinseln oder Stempel. Kleister, Knete und allerlei andere Materialien können ebenso zum Einsatz kommen. Es muss also nicht immer ein fertiges Produkt entstehen, manchmal geht es einfach ums konkrete Tun, um das Erlebnis, die Erfahrung, das Event.
Ganzheitliches Lernen ist ein wichtiges Schlagwort in der AbenteuerKinderWelt, deshalb wird oft und gerne darauf geachtet, dass Inhalte und Themen der Stunde beim MeisterWerken erneut aufgegriffen werden.
Das MeisterWerken legt auch großen Wert auf die Kommunikation, womit es selbstverständlich den Spracherwerb fördert, den Wortschatz erweitert und Sprechanlässe liefert. Gerade in der Weihnachtszeit gibt es viele Sprechanlässe. Auch die Idee, Familienmitgliedern oder Freunden etwas Selbstgemachtes zu schenken, ist zauberhaft. Ihr Kind erlebt die Freude und den Stolz, wenn das eigene Werk gelobt und beachtet wird und womöglich einen Ehrenplatz an Omas Küchenfenster bekommt. Sie fördern damit auch das Selbstbewusstsein Ihres Kindes.
Einfache MeisterWerke gibt es in unseren Elternheften, in den Büchern "Unsere Welt ist voller Abenteuer" und "Vom Kritzeln zum MeisterWerk" und natürlich hier auf der Homepage und bei Instagram
Texte: Ute Lantelme
Fotos: Ute Lantelme
Ute Lantelme ist Sprachwissenschaftlerin, Dozentin und die Gründerin von AbenteuerKinderWelt. Sie ist die Ansprechpartnerin für alle Fragen und Projekte rund um AbenteuerKinderWelt. Sie bietet Workshops und Fortbildungen in allen Bildungsbereichen an und ist Autorin mehrerer Bücher.
Noch mehr Ideen zum Spielen finden Sie in unseren Büchern und Elternheften






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