Überraschende Effekte und eine kleine Abkühlung... eine Idee aus den Kursstunden von Karin Brugger aus Speyer.
Das MeisterWerk "Eiswürfelmalen" gelingt schon den Allerkleinsten und ist eine schöne Anregung für Malspaß, Tastsinn und Kreativität. Die Kinder sehen, dass sie Spuren hinterlassen und erleben sich selbstwirksam.
Material
Vorbereitung
Aquarellpapier ist am besten für diese Aktion geeignet.
Das gibt es auch auf Blöcken in Postkartengröße.
Eiswürfel aus dem Behälter schütten.
Das Kind malt mit den Eiswürfeln auf seiner Postkarte.
Zum Wärmen der kalten Finger
haben wir ein kleines Fingerspiel. So wird die Tasterfahrung der Kinder intensiviert. Die Wärme- und Kältewahrnehmung werden angesprochen. Das liebevolle Zusammenspiel zwischen Eltern und Kind wird mit dieser Spielerfahrung bereichert.
So geht's
Die Finger anschauen und berühren, vielleicht etwas mit ihnen wackeln. Zuerst eine Kinderhand zwischen die Elternhände nehmen und zart reiben, danach die andere Hand wärmen.
Sind die Finger eisekalt,
frieren meine Hände bald.
Meine Mama reibt sie mir ganz doll -
Ach, das find ich wundervoll.
Im Buch Körper-und Schmusespiele gibt es viele tolle Spiele zur Körperwahrnehmung. Es ist zzgl. Versand hier bei uns erhältlich. Auf Wunsch mit Autogramm der Autorin.
Mit ganzem Körpereinsatz sind kleine Kinder beim Malen dabei, bevor sie nach und nach lernen, ihre Bewegungen besser zu kontrollieren. Die Malreime begleiten die Kinder entsprechend ihrer motorischen Entwicklung. Die Malgeschichten verleihen den ersten „Kritzel“bildern Bedeutung und nehmen diese kindliche Ausdruckform ernst.
Mit großer Aufmerksamkeit und Konzentration verfolgen die Kleinen die Malgeschichten in den Gruppenstunden und zu Hause. Gerne nutzen sie die Gelegenheit selber zum Stift zu greifen. Nicht selten kommentieren sie auch ihre Malbewegungen: sie singen und plappern dazu.
Erst später erschaffen die Kinder erkennbare Bilder. In den ersten Jahren stehen der Spaß und Freude mit dem Stift bleibende Spuren hinterlassen zu können im Vordergrund.
Während des dritten Lebensjahres tritt das bewusste Zeichnen in den Vordergrund. Einfache Elementarformen, wie Kreise, Ovale, Vierecke und Kreuze können vom Kind bewusst gezeichnet werden.
Die Kinder begreifen die Welt mit allen ihren Sinnen. Die Haut ist hierbei das größte Sinnesorgan und auch jenes, das zu allererst voll ausgebildet funktioniert. Über die Haut und den Mund (orale Phase) erkunden die Kinder die Welt. Je mehr verschiedene Sinneseindrücke die Kinder in den ersten Jahren über diese Kanäle erfahren, desto besser ausgeprägt ist ihre Sinneswahrnehmung. Hierbei hilft die große Anzahl sensorischer Wahrnehmungsrezeptoren auf der Haut.
Die Kinder bekommen so viele Eindrücke (sehen, hören, riechen, schmecken), aber auch unzählige Reize – sowohl von innen (Muskelspannung, Gleichgewicht) als auch von außen (Berührungen, Arten von Materialien). Im Kontext lernen die Kinder die Schwerkraft kennen, üben die Auge-Hand-Koordination, schulen sowohl Grob-, als auch Feinmotorik und be-greifen die Welt.
Um die Entwicklung der Kinder zu fördern und sie zu unterstützen, diese vielen Eindrücke und Erfahrungen zu integrieren, brauchen die Kinder vor allem Zeit, sich selbst im Umgang mit dem Material oder den Sinnesreizen zu erfahren – denn die Selbstwahrnehmung kommt vor der Fremdwahrnehmung.
Damit sind allerlei Kreativangebote gemeint, nicht nur, aber auch das klassische Malen und Basteln. Kreativität ist nach unserer Auffassung aber viel mehr als das. Kinder in diesem jungen Alter werden oft zum ersten Mal an die Fülle von Materialien und Werkzeugen herangeführt. Sie erleben ihre Umwelt über die Sinne, sie wollen sich ausprobieren und Spuren hinterlassen. Das können sie beim MeisterWerken mit Finger-, Lebensmittel- oder Cremefarben, aber auch mit Stiften, Pinseln oder Stempel. Kleister, Knete und allerlei andere Materialien können ebenso zum Einsatz kommen. Es muss also nicht immer ein fertiges Produkt entstehen, manchmal geht es einfach ums konkrete Tun, um das Erlebnis, die Erfahrung, das Event.
Ganzheitliches Lernen ist ein wichtiges Schlagwort in der AbenteuerKinderWelt, deshalb wird oft und gerne darauf geachtet, dass Inhalte und Themen der Stunde beim MeisterWerken erneut aufgegriffen werden.
Das MeisterWerken legt auch großen Wert auf die Kommunikation, womit es selbstverständlich den Spracherwerb fördert, den Wortschatz erweitert und Sprechanlässe liefert. Gerade beim gemeinsamen Basteln gibt es viele Sprechanlässe.
Auch die Idee, Familienmitgliedern oder Freunden etwas Selbstgemachtes zu schenken, ist zauberhaft. Das Kind erlebt die Freude und den Stolz, wenn das eigene Werk gelobt und beachtet wird und womöglich einen Ehrenplatz am Küchenfenster des/der Beschenkten bekommt. Sie fördern damit auch das Selbstbewusstsein des Kindes - es erlebt sich selbstwirksam.
Spielentwicklerin
Ute Lantelme ist Sprachwissenschaftlerin, Dozentin und Gründerin von AbenteuerKinderWelt. Sie ist die Ansprechpartnerin für alle Fragen und Projekte rund um AbenteuerKinderWelt. Sie bietet Workshops und Fortbildungen in allen Bildungsbereichen an und ist Autorin mehrerer Bücher und schreibt für das Kita-Magazin klein & groß und Raabits - Sprachbildung in der Kita aus dem Klett-Verlag.
Karin Brugger ist Historikerin/Museumspädagogin, arbeitet als Tanzpädagogin und ist zertifizierte Balltrainerin der Heidelberger Ballschule. Sie leitet seit 2017 AbenteuerKinderWelt-Kurse, seit 2018 betreut sie die Sozialen Netzwerke für AbenteuerKinderWelt und ist seit 2020 AbenteuerKinderWelt-Multiplikatorin.
Wir posten regelmäßig Neues auf Instagram und Facebook. Die dazu passenden Videos gibt es auch auf unserem YouTube-Kanal
Noch mehr Ideen zum Spielen finden Sie in unseren Büchern und Elternheften
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